Dem Kartenstapel Herr werden

INWO („Illuminati – New World Order“) ist ein Sammelkartenspiel rund um Verschwörungstheorien, das Mitte der 90er Jahre erst bei Steve Jackson Games und später auch bei Pegasus auf Deutsch erschienen ist.

Mich hat es damals thematisch mehr angesprochen als das vielfach gehypte Magic, zudem war es für mich finanzierbares – besonders, nachdem das System am Auslaufen war und die Preis entsprechend gefallen waren. Entsprechende Mengen an Karten haben sich bei mir angesammelt, sich in verschiedenen Kisten versteckt und sind mir am letzten (verlängerten) Wochenende massiv um die Ohren geflogen. Meine Frau hat nämlich beschlossen, den Schrank, in dem die Karten gelagert haben, aufzuräumen und ich habe gnädig zugestimmt, mal die Karten zu sichten, zu sortieren und in den Keller zu packen. Doofe Idee.

Ich wusste, dass ich das Basisset in Deutsch und Englisch vollständig und die Assassins-Erweiterung fast komplett im Ordner abgeheftet habe. Und ich wusste, dass ich eine 9er Fira-Kommode von IKEA habe, in die ich die doppelten einsortiert habe. Was ich verdrängt hatte, waren die hundert ungeöffneten Assassins-Booster und ein unscheinbarer Karton mit INWO-Karten. Da die eh nur anstauben, konnte ich die Booster auch aufreißen und versuchen, meine Sammlung zu vervollständigen. Final saß ich abends am 1. Mai mit über 7000 teilweise unsortierter Sammelkarten da, die irgendwie gebändigt werden mussten.

Papierablage, auf der sich knapp 2000 Sammelkarten stapeln
Das ist nur die halbe Wahrheit. Eigentlich auch nur ein Drittel.

Da ich beschlossen hatte, von jeder Karte drei im dauernden Zugriff zu behalten und in der Fira zu lagern, blieb nach dem Sortieren (das sich bis Samstag abend hinzog) noch ein Stapel von knapp 1,90 Meter, der in einer Kiste in den Keller sollte. Jetzt wollte ich die Karten aber nicht alle einfach in eine Kiste schmeißen, denn dann hätte ich beim nächsten Mal wieder einen Haufen unsortierte Karten. Also wurde nachts darüber gegrübelt, wie ich verhindern kann, dass die Karten in der Kiste hin und her- und durcheinander purzeln.

Die Lösung der Nacht hieß „einwickeln“. Also „einwickeln“ wie in „Geschenke verpacken“ (was ich hasse) oder „Geldstücke einrollen“ (was noch viel schlimmer ist). Aber – Sonntagmittag hatte ich meinen Arbeitsablauf ausreichend optimiert und trainiert und die Karten waren alle verpackt. Damit andere Sammelkartenwegräumer eventuell von meinen Erfahrungen profitieren können, folgt eine Anleitung, wie ich es gemacht habe.

Karteneinwickelvorrichtung
Karteneinwickelvorrichtung

Der erste Gedanke war tatsächlich, die Karten einzurollen, wie man das früher mit den Groschen machen musste, wenn man mal das Sparschein zur Sparkasse gebracht hat („Nein, wir nehmen Münzgeld nur eingerollt. Und wir wiegen es hinterher auch noch, weil wir ihnen nicht trauen.“). Also das volle Programm mit links und rechts und vorne und hinten festhalten, damit der Stapel rechtwinklige Kanten bekommt und fest und stabil ist. Und wahrscheinlich pro Stapel drei Mal von vorne anfangen müssen. Glücklicherweise habe ich im Schrank noch eine Schachtel für Sammelkarten gefunden (was da wohl drin war …), die ich als Form genutzt habe. Da funktioniert das eher wie mit diesen Zigarettendrehmaschinen und ich muss schon mal vorne und hinten nichts festhalten. Unten kommt ein A4-Blatt Papier rein. Normales Kopierpapier. Stabil, reißest und beschreibbar. Als Abstandshalter einen Stapel Karten in die Schachtel gelegt. Damit wäre die linke Seite auch fixiert. Um die Stapel handlich zu gestalten, habe ich die alle etwa 10 Zentimeter dick gemacht. Jetzt ist es recht einfach, rechts auf den Kartenstapel zu drücken und das Papier anschließen über den Karten zusammen zu kleben.

Der schlimmste Teil ist geschafft.
Der schlimmste Teil ist geschafft.

Bei den INWO-Karten überlappt das Papier etwa einen halben Zentimeter, was vollkommen ausreicht. Wenn ihr also andere Sammelkarten verpacken wollt, müsst ihr mal ausmessen / ausrechnen / ausprobieren, ob das bei euch auch passt. Magic-Karten sollten passen, auch wenn ich glaube, dass die Ecken etwas weniger abgerundet sind als bei INWO. Anschließend wird die rechte Seite wie beim Geschenke verpacken umgeschlagen, geknickt und mit einem Klebestreifen fixiert. Mit echtem Papier macht das aber mehr Spaß als mit dem wabbligen Geschenkpapier. Wenn ich hier einen Falz mache, ist da ein Falz. Wenn ich bei Geschenkpapier einen Falz mache, ist da ein Riss.

Fertiger Kartenpacken
Fertiger Kartenpacken

Abschließend wird der fast eingewickelte Stapel aus der Schachtel genommen. Durch das dicke Papier und weil ich gut von der Seite gedrückt habe, ist die ganze Angelegenheit schon ziemlich stabil und fällt nicht direkt auseinander. Hinstellen, noch mal etwas nachstopfen und die noch offene Seite zufalten und -kleben. Anschließen sprechend beschriften. Das ist wichtig, sonst endet man am Ende des Tages mit 20 gleichgroßen, unmarkierten und weißen Päckchen und spätestens beim nächsten Mal hat man vergessen, was links oben in der Ecke stand.

In irgendwelchen Serien ist in solchen Päckchen immer Koks drin.
In irgendwelchen Serien ist in solchen Päckchen immer Koks drin.

Die fertigen Pakete lassen sich einfach handhaben und gut in einen beliebigen Karton packen, ohne dass man Angst haben muss, dass die Karten alle durcheinander purzeln. Abends musste dann nur noch der 8 kg schwere Karton und die Fira in den Keller geschleppt werden und ich hoffe, dass ich damit mein Sammelkartenproblem, dass ich, um ehrlich zu sein, schon seit einigen Jahren vor mir her schiebe, final gelöst habe. Wenn ich jetzt noch einen Stapel INWO-Karten finde, der sich nicht schnell in die Fira einsortieren lässt, kommt er ins Altpapier. Basta.

Facebook schluckt WhatsApp – oder: Der Untergang des Abendlandes

Sehr spannend. Wenn ich meine Timeline bei Facebook oder Twitter durchgucke, hagelt es heute Kommentare zur Übernahme von WhatsApp durch Facebook. Schön fand ich, dass Facebook seine gierigen Krallen nun in noch ein anderen soziales Netzwerk geschlagen hat und dass das ja die freie Marktwirtschaft und die Entscheidungsmöglichkeiten aushebeln würde … Das sehe ich dann doch etwas anders. Zum einen wird die freie Marktwirtschaft wohl nicht dadurch ausgehebelt, dass ein kostenfrei zu nutzender Service einen anderen kostenfrei zu nutzenden Service aufkauft. Und an Alternativen mangelt es auch nicht. Auch wenn ich mich dem Messenger-Wahn in der Vergangenheit etwas verweigert habe, habe ich mir (schon fast als Trotzreaktion) Threema fürs Android gekauft.

Threema ist WhatsApp in sicher. Und Sicherheit war in der Vergangenheit nun wahrlich kein Markenzeichen von WhatsApp. Threema verschlüsselt von Haus aus jede Kommunikation zwischen zwei Geräten vom Sender bis zum Empfänger. Keine Möglichkeiten, durch Abhören des WLANs alle Nachrichten mitzulesen (das geht bei WhatsApp) und auch keine Policy „Auf unseren internen Servern sind die Nachrichten unverschlüsselt, weil da ja eh keiner ran kommt“ (so läuft das bei der DE-Mail). Das die Server in der Schweiz und nicht in den USA stehen, beruhigt mich auch etwas. Auf der anderen Seite gibt es derzeit noch keine Multigerät-Fähigkeit. Das bedeutet, dass man den Account vom Android nicht auf dem iPad nutzen kann. Aber an einer Lösung dieses Problems wird derzeit gearbeitet und in meinen Augen ist das jetzt nicht so ein Drama.

Gut. Und warum nutzen dann alle WhatsApp und nicht Threema? Weil Threema Geld kostet und Geiz bekanntlich geil ist. Und dieser Microbetrag, den alle WhatsApp-Junkies in der Vergangenheit gespart haben, ist jetzt der Grund, warum alle darüber lamentieren, was für ein Verbrechen hier von Facebook am freien Konsumentenwillen begangen wird.

Leute, eure Entscheidung ist immer noch völlig frei. Geht hin, pack 1,60 Euro auf den Tisch des Hauses (iOS-Version kostet 1,79 Euro), macht Werbung und dann wertet ihr auch sehen, dass sich eure Kontaktliste wieder füllt.

Ich selber werde dann mal sehen, ob diese Messenger-Geschichte für mich überhaupt interessant ist. In der Vergangenheit habe ich WhatsApp nicht gebraucht und auch mein SMS-Bedarf war eher im einstelligen Bereich. Wer mich zu seiner Kontaktliste hinzufügen möchte, kennt in der Regel meine E-Mail Adresse oder findet mich unter meiner mobilen Rufnummer. Wenn wir uns persönlich treffen, lasse ich euch auch gerne meine ID scannen.

Links zum Thema:

  • Threema
  • Nein, WhatsApp verlinke ich hier nicht 🙂

Update mm_forum 1.9.2 -> 1.9.5

Vor etwa einer Woche ist eine neue Version der TYPO3 Extension mm_forum erschienen. Hintergrund ist, dass die alte Version 1.9.2 eine Sicherheitslücke hatte.

Sicherheitsbulletin: TYPO3-EXT-SA-2014-001

WICHTIG: Das war noch nicht alles, nach der Version 1.9.3 die mit dem Bulletin einhergehend veröffentlicht wurde, wurde noch eine neue Version veröffentlicht, die weitere Sicherheitslücken behebt. Also ggf. solltet ihr eure System noch mal aktualisieren!

Wenn ihr eigene Templates für euer Forum gemacht habt (die hoffentlich in einem eigenen Verzeichnis ausgelagert sind), solltet ihr beachten, dass ihr zwei der HTML Dateien anpassen müsst, weil ihr sonst nicht mehr posten könnt.

  • forum/new_post.html
  • forum/new_topic.html

Beide Dateien bekommen den folgenden Eintrag am Ende der Datei direkt nach dem Reset-Knopf:

<input type=“hidden“ name=“tx_mmforum_pi1[token]“ value=“###TOKEN###“ />

Meines Erachtens nach ist das alles gewesen, was neben dem Update von eurer Seite aus passieren muss. Ansonsten  wurden in der neuen Version alle Mailing-Aufrufe auf t3lib_mail_Message umgestellt. Wer also irgendwo am Mailing rumgefummelt hat, sollte seine UX-Klassen mal prüfen und anpassen.

Sicherheit – Safety und Security

Ich vermute, dass in diesem Blog über kurz oder lang irgendwelche Themen zu dem Oberbegriff „Sicherheit“ auftauchen werden. Ich werde mich bemühen, dass eindeutig zu beschrieben und zu taggen, aber für den Fall, dass die Texte nicht wirklich eindeutig sind, hier ein paar Worte zum Geleit.

Die deutsche Sprache ist mit ihrem einheitlichen Begriff „Sicherheit“ etwas schwach und wenig genau, insbesondere in Hinblick auf die IT. Die Menschen auf der Insel kennen für das, was wir als Sicherheit vermischen, zwei Begriffe. Meine ehemaligen Englischlehrer würden mir sicher zustimmen, wenn ich behaupte, dass ich kein Fachmann der englischen Sprache bin, aber ich leite mir die Begriffe wie folgt her:

  • Safety – Dabei handelt es sich um die Sicherheit gegen Verlust. Also Schutz gegen Diebstahl, Datenverlust oder ähnliches. Auf die IT bezogen begegnet man dieser Gefahr am Besten mit einem Backup.
  • Security –  Hierbei handelt es sich um Sicherheit gehen Einbruch. Also Schutz gegen Einbruch in Haus oder Datenspeicher. Gegen diese Gefahren schützt sich der ITler mit Verschlüsselung und Passwörter (die nicht „Gott123“ heißen sollten).

Wobei mich Wikipedia gerade darüber aufgeklärt hat, dass auch die englischsprachigen Menschen gerne mal die Begriffe verwechseln und -mischen und Security eigentlich ein Unterbegriff von Safty ist.

Bücher scannen

Da das Thema möglicherweise demnächst mal wieder relevant wird, schreibe ich mir mal eine kleine Anleitung hier hin, damit ich meine Notizen nicht in irgendeinem Datenberg zusammen raten muss.

Ich habe vor ein paar Monaten einen größeren Stapel  Bücher für den internen Gebrauch gescannt. Alles out of print Werke, die schon lange nicht mehr zu bekommen sind, die aber einer kleinen Gruppe als Grundlagenwerke bereit gestellt werden mussten. Da das Ganze nicht nach schlechten Internet-Raubkopien (mit aufgebogenem Buchrücken auf dem Scan) sondern einen gewissen Anspruch erfüllen sollte, habe ich tatsächlich je eins der Bücher zum Drucker gebracht, den Rücken abschneiden lassen und sie auf der Arbeit nach Feierabend durch den Einzelblatteinzug des Multifunktionsdruckers gejagt. Effektiv irgendwas um 2000 Seiten und 5 GB Bilddaten.

Ich haben von Vornherein darauf verzichtet, dem Scanner zu sagen, dass er da einfach ein PDF von machen soll. Schließlich wollte ich es „richtig“ machen und die Seiten in ansprechender Qualität abspeichern und zudem durchsuchbare PDF Dokumente haben, damit in Zukunft einfacher nach Stichworten gesucht werden kann. Am Ende saß ich vor der Mammutaufgabe, die ganzen Seiten durch die Texterkennung zu schicken und als PDFs zusammen zu packen.

Auf der Hardwareseite hatte ich einen Rechner mit Ubuntu-Linux. Wer also diese Anleitung auf einem anderen System mit einem anderen Betriebssystem nachspielen möchte, wird also ggf. etwas improvisieren müssen.

Installiert habe ich mir dafür die folgenden Pakete:

  • tesseract -> Ursprünglich von HP entwickelt, derzeit die wahrscheinlich beste verfügbare Open Source OCR Software. Erzeugt HTML-ähnliche Dateien, in denen nicht nur der Text, sondern auch die Position des Textes auf der verarbeiteten Seite gespeichert ist.
  • optimize2bw -> Macht aus dem Graustufenscan eine S/W-Grafik. Das macht sich bei 200- und mehrseitigen Büchern deutlich in der Datenmenge bemerktbar.
  • hocr2pdf -> Packt die oben erzeugten HTML-Daten mit einer beliebigen Grafik zusammen (hier natürlich die S/W-Version der Seite) zu einer PDF-Datei.
  • pdftk -> Packt eine Menge PDF-Dateien zu einer einzelnen Datei zusammen.

Der Workflow sieht dann auf der Shell wie folgt aus:

  • tesseract ./01/BUCH-0001.tif ./01/BUCH-0001 -l deu hocr
    • -l deu => Worterkennung für deutsche Sprachen
    • hocr => hOCR Datei erzeugen (HTML Variante)
  • optimize2bw -i ./01/BUCH-0001.tif -o ./01/BUCH-0001_opt.tif
  • hocr2pdf -i ./01/BUCH-0001_opt.tif -o s001.pdf < ./01/BUCH-0001.html

Das muss entweder für alle Seiten einzeln gemacht werden oder man findet jemanden, der einem erklärt, wie man Bash-Skripte erstellt. Ich habe die erste Variante gewählt, wäre aber besser beraten gewesen, einen Teil der so verschwendeten Zeit zu nutzen, um mit die Skripte selber zu erarbeiten. Abschließend, wenn alle Dateien erzeugt wurden:

  • pdftk *.pdf output FINALES_BUCH.pdf

Als weiteren Optimierungsschritt (oder anstelle von optimize2bw) hatte ich überlegt, die Seiten mit dem Befehl

  • convert -geometry 24% ./01/BUCH-0001.tif ./01/BUCH-0001_72.tif

auf 72 dpi runterzurechnen. Aber da der erkannte Text nur als unsichtbarer Layer in die Datei eingefügt wird, ist der zu lesende Text immer noch der ursprüngliche Scan. Und es hat sich gezeigt, dass es dann einfach keinen Spaß macht, am Monitor zu lesen. Zu verschwommen. Aber ich könnte mir vorstellen, wenn man Bilderbücher scannen möchte, wäre das durchaus ein adäquater Ersatz für optimize2bw. convert ist dann ein Teil von image magick, das muss dan ggf. noch installiert werden.

TYPO3 ist kein Blog-System

Das wird hier der obligatorische „Warum-blogge-ich-eigentlich“-Post. Wen sowas nicht interessiert, kann bedenkenlos wegschalten.
Ich liebe TYPO3. Ich bin „Certified TYPO3 Integrator“, verdiene meine Brötchen mit TYPO3 und mag, dass man das so super erweitern kann. Vor ein paar Jahren habe ich schon mal angefangen, irgendwelche geistigen Ergüsse mit tt_news auf die Webseite zu packen. Aber TYPO3 macht keine Lust aufs bloggen. Kleine Schriftarten, unübersichtliches Backend, alles etwas angestaubt. Eben einfach nicht das, was man haben möchte, wenn es „Spaß“ machen soll 🙂
Seit etwa einem Jahr macht meine Frau mit fast täglich eine Bento-Box als Mittagessen. Um der breiten Welt diese Kunstwerke zu zeigen, habe ich angefangen,  darüber zu bloggen. Erst auf Facebook, dann mit einem eigenen WordPress-Blog. Und WordPress macht dann schon Lust auf mehr. Ich bin zwar weit weg von dem Punkt, wo ich sagen würde, dass ich ein erfahrener Blogger bin, aber alles in allem regt sich in mir in den letzten Wochen dann doch immer mal wieder der kleine Kreationist, der irgendwas zu irgendwelchen Themen schreiben möchte. Aber das Bento-Blog ist dafür nicht der richtige Rahmen (weil es nicht um Bentos geht) und mit TYPO3 … nein.
Also neues WordPress auf dem eigenen Server aufgesetzt (zehn Minuten Sache) und die alten Beiträge von der Webseite übernommen (das sind alle Beiträge, die vor dem heutigen Datum stehen). Herrlich, wieder eine ranzige Extension, von der ich mich im TYPO3 verabschieden kann. Und nun schauen wir mal, wie lange die Muse mich küsst. Meine jugendlichen Versuche, Tagebuch zu führen sind ja auch immer nach zwei Einträgen eingeschlafen 🙂

Links zum heutigen Post

Treffen der Generationen

Verwackelt, verpixelt, verrauscht. So muss das ultimative Handy-Konzertfoto aussehen.
Verwackelt, verpixelt, verrauscht. So muss das ultimative Handy-Konzertfoto aussehen.

Ich war gestern mal kulturell unterwegs. Eine Bekannte hatte gefragt, ob ich nicht Lust hätte, sie auf ein Konzert im Knust zu begleiten, auf dem ein paar Bekannte von ihr spielten. Kurz auf MySpace reingehört, die Musik (Indie-Rock) für nett befunden und zugesagt.

Da die Musiker teilweise mit meiner Begleiterin in die Klasse gegangen sind und diese eine knappe Dekade jünger ist als ich, hatte ich mich seelisch schon ein wenig darauf eingestellt, die Seniorenfraktion im Saal zu repräsentieren. Aber weit gefehlt. Zu unserer großen Überraschung lag ich im unteren Mittelfeld. Die Atmosphäre war ähnlich wie bei meinen Schultheateraufführungen früher. Neben Klassenkameraden der Musiker waren auch deren (enthusiastische) Eltern und (weniger enthusiastische) Geschwister am Start. Aber entsprechend entspannt war das Publikum allgemein. Das Standardgedeck war kein Herrengedeck sondern „ein Bier und ein Paar Ohrenstöpsel“. Keine saufenden Kiddies, sondern Väter, die die Tresendamen mit Bestellungen wie „zwei alkoholfreie Weizen“ zu spaßigen Suchaktionen trieben. Überhaupt war die Bedienung sehr nett, gut und korrekt. Wer ein Bier haben wollte, musste mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen Ausweis vorzeigen. Lob und Anerkennung!

Von den Bands haben wir nur zwei gesehen, danach sind wir dann doch in Richtung unserer jeweiligen Betten aufgebrochen (schließlich weiß man innerhalb der Woche ja nie, woran man mit dem öffentlichen Nahverkehr ist). Die erste Band, deren Namen ich leider wegen der Ohrstöpsel (die mir den Rest des Abends gerettet haben) nicht mitbekommen habe, war recht durchwachsen. Melodisch ok, der Gitarrist trug einen ärmellosen Strickpulli über einem Hemd wie der brave Schüler von nebenan, der Sänger hatte wohl mehr Interesse daran, animalisch in Mikro zu göhlen, als dass sein Publikum den Text verstehen kann.

Die zweite Band, „Hobo Thirteen“, wegen denen wir überhaupt hier waren, war da schon deutlich besser. Melodischer, verständlicher Sänger, nette Lieder und schon soweit, dass sie zumindest grundlegend mit dem Publikum interagieren konnten. Wobei man zwei Dinge feststellen konnte: Väter, die zur Musik ihrer Söhne pogen, wirken nicht wie Respektspersonen. Und Söhne, die das Publikum zum Mitmachen animieren wollen und dann ihre Väter sehen, wirken plötzlich recht unbeholfen 🙂

Alles in allem ein netter Abend und wenn die Band live so spielen würde, dass man keine Ohrstöpsel braucht, könnte man sie bedenkenlos weiter empfehlen. Auf den MySpace-Seiten hinter den folgenden Links kann man mal in alle Band reinhören.

And the winner is …

Vor 23×23 Tagen (am 2.3.08) brachen 2+3 Siedlerbusse zu einem Rennen um die Welt auf. Ausgerüstet mit Travelbug-Marken sollten sie innerhalb dieser 529 Tage die meisten Kilometer reisen und dabei möglichst viele Caches besuchen.

Lange Zeit sah es so aus, dass die Dame, zu Ehren deren Wiegenfest wir dieses Rennen veranstaltet haben, die Nase vorne behalten würde. Auch wenn es nach einem schwachen Start mit einer ruhigen Fahrt in Deutschland losging.

Den ersten „echten“ Sprung machte Holterdipolter gut einen Monat nach dem Rennstart. Doch nachdem Holterdipolter sein letztes Lebenszeichen aus Land’s End sendete, schaltete Harald einen Gang höher und düste mit Schwung nach Finnland. Das waren 1200 Punkte, die lange Zeit uneinholbar schienen.

Bis… Ja, bis da vor vier Monaten ein bislang als Außenseiter in Deutschlang rumkurvender Bus rechts überholte und sich einen kurzen Auslandsaufenthalt gönnte. Der Grottenmolch von Astartus sprang mal eben so über den großen Teich nach Amerika, reiste einen Cache weit und bog dann wieder nach Osten ab, um schon in der nächsten Station wieder in Deutschland eingeloggt zu werden. Dieser kurze statistische Ausreißer hat dem Grottenmolch mal eben lockere 16.000 Punkte eingebracht.

Da sich die gereiste Kilometerzahl bei jedem Reload in Abhängigkeit der eigenen Größe um etwa 5 bis 100 km ändert, ignoriere ich bei der folgenden Tabelle mal die letzten beiden Ziffern. Eingerechnet sind alle Punkte, die bis heute morgen, 0:00 Uhr eingegangen sind.

1. Astartus (183xx Punkte)
2. Kunstkeks (69xx Punkte)
3. Buccaneer (42xx Punkte)
4. Fupsy + Asayah (19xx Punkte) – Beide liegen etwa 4-5 Punkte auseinander und sind bereits nach 4-5 Monaten verschollen.

Damit kann man wohl mit Fug und Recht Astartus zum Sieger des Rennens erklären. Herzlichen Glückwunsch. Dass es ausgerechnet 23 Cacher waren, die seinem Bus zum Sieg verholfen haben, legen wir mal unter „unnötige Poserpunkte“ ab 🙂

Mein Referenz-TB, den ich mit dem gleichen Cache losgeschickt habe, ist übrigens schon nach 2 Monaten in Bayern verschollen. Ich finde es schon etwas schade, dass nach nur 1,5 Jahren 50% der verschickten TBs verschwunden sind…

Große Politik oder Geek-Con?

Logo der Piratenpartei
Logo der Piratenpartei

Irgendwann schafft sich wohl jeder mal ein Parteibuch an. Und meines ist digital. Denn seit ein Paar Wochen bin ich Mitglied in der Partei – der Piratenpartei. Ich weiß noch nicht so ganz, in welche Richtung dieses Experiment gehen wird (zahlendes und schweigendes Mitglieder vs. Bundeskanzler), aber so kann ich mir heute und morgen ein Ereignis geben, in dessen Genuss ich wohl sonst nicht gekommen wäre.

An diesem Wochenende findet in Hamburg – Wilhelmsburg der Bundesparteitag der Piratenpartei statt. Und wenn so was überregionales schon mal vor der Haustür stattfindet, kann man es auch mitnehmen.

Und langsam komme ich mir tatsächlich vor wie auf einer Rollenspiel-Con. Das Publikum ist recht ähnlich (langhaarig, schwarz gekleidet, 95% männlich). Und von der Organisation her lässt das Ganze irgendwie auf ein BarCamp schließen, diesen berüchtigten Un-Konferenzen. Denn echte, funktionierende Organisation ist hier etwas rar gesät. Die Planung des BPT wurde im Vorfeld im Wiki gemacht, Anmeldungen wurden ins Wiki gesetzt, Anträge zur Tagesordnung wurden direkt im Wiki editiert. Innovativ und ein wenig unübersichtlich. Aber bis jetzt scheint es zu klappen. Der große Unterschied ist die Medienpräsenz. Und ich denke, das ZDF war schon seit langer Zeit nicht mehr auf einem Bundespartei, bei dem der Altersdurchschnitt um die Dreißig liegt und die Mehrheit T-Shirt und kurzer Hose trägt.

Die Akkreditierung begann pünktlich um 9 Uhr (zumindest stand ich da in der Schlange, die letzten Landesverbandslisten werden wohl zur Stunde noch erwartet :-)) und war natürlich um 10 Uhr noch lange nicht durch. Entsprechend entspannt ist die Stimmung noch im Sitzungssaal. Nette Plaudereien und experimentieren mit einer Liste von zwanzig verfügbaren W-LANs.
Oh, hier geht was los … Das Volk ist guter Stimmung … Applaus für eine Orga-Durchsage … „Aber ich hab doch gar nichts wichtiges gesagt.“ … Tosender Applaus.

„Die Akkreditierungsschlange ist abgearbeitet, seit zwei Minuten gibt es WLAN und hier ist der Hashtag für Twitter. Dann haben wir ja alle wichtigen Dinge beisammen und können anfangen.“

Geeks 🙂

Certified CAcert Assurer

Und noch ein Zertifikat. Um mich adäquat auf das TYPO3camp vorzubereiten, habe ich beschlossen, mich noch mal eingehender mit dem Thema CAcert zu beschäftigen, schließlich sollte da mal wieder eine Zertifizierungssession stattfinden.

CAcert ist eine gemeinschaftsbetriebene, nicht-kommerzielle Zertifizierungsstelle (Certification Authority, Root-CA oder kurz CA), die kostenfrei X.509-Zertifikate für verschiedene Einsatzgebiete ausstellt. Damit soll eine Alternative zu den kommerziellen Root-CAs geboten werden, die zum Teil recht hohe Gebühren für ihre Zertifikate erheben.

Seit dem letzten Jahr bin ich da eigentlich durch meinen 100 Punkte vertrauen vollwertiger Assurer, aber vor ein oder zwei Wochen flatterte mir da eine Mail ins Postfach, dass ich ncoh meine AssurerChallange bestehen müsste. Da habe ich mich dann entsprechend mal drüber schlau gemacht. Hintergrund ist, dass CAcert.org nun einen Text eingeführt hat, um zu Prüfen, ob sich die Angehenden Assurer auch ausgiebig mit der Thematik beschäftigt und Ahnung davon haben.

Finde ich gut, Unterstütze ich. Musste ich dann also noch vor dem TYPO3camp machen, damit ich meinen Status zurück bekomme und Teilnehmer auf dem Camp assuren kann. Also etwas büffeln und dann den Test ablegen.

Links zum Thema: